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Ausstellung „Mensch-Natur-Kultur“ im Stadtwald am Forsthaus
Das Wiesbadener Projekt „Mensch-Natur-Kultur“ (M-N-K) findet in diesem Jahr zum sechsten Mal statt. Veranstaltungsort ist der Stadtwald am Forsthaus Langendellschlag 100 im Kohlheck.
Stadträtin Bettina Gies in Vertretung von Bürgermeisterin Christiane Hinninger, Sabine Rippelbeck, Leiterin der federführenden Abteilung Forsten, und Jörg-Uwe Funk, Leiter des Kulturamtes Wiesbaden, eröffneten am Freitag, 3. Mai, die Ausstellungsphase des Projektes. Dabei betonte Stadträtin Gies: „Den Kunstschaffenden geht es dabei ganz besonders darum, Artenvielfalt zu schützen und zu fördern, Wald zu erhalten, und Boden, Wasser und Wohlergehen nachhaltig zu schützen und zu sichern. Ihre Kunstobjekte weisen auf Folgen der Klimakrise weltweit, aber eben auch sehr lokal vor Ort in Wiesbaden hin.“

Alle Redner bedankten sich ausdrücklich beim Kulturfonds Rhein-Main. 2024 ist das Schwerpunktjahr zum Thema Wald. Der Kulturfonds unterstützt das Projekt großzügig mit 10.500 Euro.

Bei der Veranstaltungsreihe soll insbesondere auf die Verbindung des unterschiedlichen städtischen Grüns hingewiesen werden. Ökologische Gesetzmäßigkeiten wie die Vernetzung der Biotope und Arten werden auf gesellschaftliche Prozesse erweitert. Der Mensch wird als Teil der Natur erfasst, der Kultur schafft und in dessen Verantwortung es liegt beides zu schützen. Mensch, Natur und Kultur sind stark miteinander verbunden. Gemeinschaftliches Arbeiten und das Miteinander fördern Ideen zur Lösung von Zukunftsproblemen, positives und kreatives Denken und Handeln, Solidarität, Umdenken, Freude an sinnhaftem Tun und Gesundheit. Durch die Auseinandersetzung mit anderen und den wertschätzenden Umgang wird Demokratie und Toleranz fester verankert.

In Anwesenheit der Kunstschaffenden führten die Forstwissenschaftlerin und Künstlerin Ute Kilian und Designer Andreas Koridass zu den einzelnen Stationen der Ausstellung. Teilweise wurde der Rundweg mit gebogenen Buchenzweigen in Portale und „Tunnel“ ergänzt. Dadurch wurde der naturnahe Ausstellungsraum Wald künstlerisch gestaltet. Ein Teilabschnitt besteht aus einem etwas niedrigen Tunnel, die Besucher müssen sich leicht bücken, er wurde zum „Weg der Demut“.

Die Eröffnung fand an der Arbeit von Usch Quednau und Sigrid Holighaus „Die Konferenz der Tiere“ nach Erich Kästner statt: Nur im demokratischen Miteinander, mit Verständnis, Vielfalt und Respekt ist unser zukünftiges Leben zu sichern. Mit ihren Origamiarbeiten stellen Renate Schwarz-Kraft und Thale Kraft Luchs, Uhu, Eichhörnchen, Vögel dar und thematisieren das Verschwinden der Arten. Marie-Luise Gruhne zeigt mit ihrem „Tempelportal“, das unter einem Tipi aus Ästen liegt, dass die Ordnung der Welt „verborgen“ ist. Zum aktiven Miteinander im sozialen Umgang und mit der Natur fordern die zwei Tanzenden aus Eichenholz von Andreas Koridass auf. Christiane Steitz beschreibt mit Märchenzitaten auf Bettlaken in einem „Haus-Märchen-Wald“ die Vielfalt der Symbolik des Waldes als Ort des Schutzes, der Gefahr, des Abenteuers. Mit ihrer Gemeinschaftsarbeit zeigen Ute Kilian, Karin Tettenborn und Euphrosina Stratenwerth „die Wege des Wassers“: Stoffbahnen in Blautönen wurden zu einem Bachlauf gelegt, der durch den Wald fließt, Wollfäden an einer dicken Buche stehen für die Wasserleitungsbahnen innerhalb des Baumes. Wald hat einen positiven Einfluss auf die Wassermenge und -qualität. Frédérik Ecker gestaltet das Myzel-Geflecht bzw. das neuronale Netzwerk und somit die Verflechtung von Mensch und Natur. Er verbindet mit seinem Netzwerk auch die Arbeiten zu einigen Kunstschaffenden. Die Arbeit von Rakim Hazaz zeigt überlebensgroße Abgüsse von einem Arm, auf dessen Hand ein junger Baum wächst. Mit Unterstützung einer Klasse und ihrem Lehrer Olli Back aus der Mittelstufenschule Dichterviertel legte Rolf Toyka einen Stichweg aus gebogenen Buchenzweigen und Rohwolle an. Rolf Toykas „Tropfendes Ton-Werk“ sammelt in einem expressiv-organisch gestaltetem Gefäß Regenwasser, lässt es auf eine Schale mit einer Messingplatte tropfen und weist auf die Bedeutung des Wassers als lebensspendender Kraft hin. Mit „poetischen Interventionen“ beteiligt sich Udo W. Gottfried am Projekt. Mit fünf Spielzeug-Holzrollern, die senkrecht an Bäumen herunterfahren, erinnert er an seine Kindheit im Kohlhecker Wald. Eine „Behausung“ mit einer Menschengestalt und Blumen, ähnlich einem Andachts-Häuschen, lädt zum Verweilen und zur Innenschau ein. Mit seiner Installation „Preise des Waldes“ stellt Hans-Jürgen Fulland Verkaufsschilder von Weihnachtsbäumen aus, die ergänzt werden durch Texte zum Wiesbadener Stadtwald und Gedichten. Nebenan hängen vertrocknete Weihnachtsbäume in einer üppig grünen Natur. Abflussrohre bilden „Technische Baumstrukturen“. Mit seinen Beiträgen weist Hans-Jürgen Fulland auf die Spannung zwischen Kultur/Monokultur einerseits und dem naturnahen Stadtwald Wiesbaden/der lebendigen Waldumgebung andererseits hin. Melissa Klingelhöfer gestaltete ein übergroßes Gesicht mit Texten von Musikern, Künstlern und Autoren. Sie belegen, dass sie schon lange auf die Ausbeutung der Natur, der Naturzerstörung und des Klimawandels hingewiesen haben. Ihm gegenüber werden die völlig unzureichenden technischen Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Krisen verdeutlicht. Die „Baumwipfel-Schaukelkönigin“ von Tine Kaiser weckt Kindheitserinnerungen und die Leichtigkeit des Seins.

Folgende Termine werden angeboten: Am Samstag, 11. Mai, um 16 Uhr finden eine Waldführung am Beispiel der Projektfläche mit dem ehemaligen Förster Erich Mork und eine Führung zu den Kunststationen statt. Am Samstag, 25. Mai, um 17 Uhr tritt die Gruppe Redherrings in einem Open-Air-Konzert auf. Am Sonntag, 26. Mai, um 16 Uhr lädt Christa Zehnder zu einer Geh-Meditation ein. Am Sonntag, 9. Juni, gibt es eine Abschlussveranstaltung unter dem Motto „der Wald lädt ein“: Picknick im Grünen, Open-Air-Veranstaltung mit Kunstschaffenden und Besuchern. Um 15 Uhr führt die Leiterin der Forstabteilung Sabine Rippelbeck durch den Wald. Um 16 Uhr gibt es eine Führung zur Kunst mit einer Tanzperformance von Ute Bühler und weiteren.

Die Veranstaltungsfläche ist mit den Buslinien 4, N5 Haltestelle „Kuckucksweg/Waldviertel/Kohlheck“ zu erreichen.

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Herausgeber:
Pressereferat
der Landeshauptstadt Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger
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